AGT-Lehrgang Teil I

Ausbildung der Atemschutz-Geräteträger


Werne | Samstag / Sonntag | 05. / 06.03.2016

Am vergangenen Samstag und Sonntag fand der erste Teil des Atemschutz-Geräteträger-Lehrgangs statt. Junge Feuerwehrleute, 14 Männer und zwei Frauen, erlernen hierbei den Umgang mit der landläufig als „schwerer Atemschutz“ bezeichneten Variante, sich in kritischen Brandsituationen vor gefährlichen Rauchgasen oder Sauerstoffmangel zu schützen. In Theorie und Praxis befassten sich die jungen Feuerwehrleute mit den Möglichkeiten, aber auch mit den Grenzen. Sie erlernten Einsatzgrundsätze und Atemgifte einzuschätzen. Das Joggen mit Filtergeräten und den 17,5 kg schweren Pressluftatmern, ein paar Liegestütze, Drehleiter steigen und andere Dinge standen auf dem Programm. Mit verbundenen Atemschutzmasken musste etwa ein Kamerad, oder aus verrauchten Räumen ein lebensgroßer Dummy gerettet werden. Auch kleine „Niggeligkeiten“ ließen sich die Ausbilder einfallen, um die Stressresistenz zu testen. So verhedderte sich der ein oder andere Kandidat schon mal in einer Leine, oder es fehlte plötzlich die Atemluft, weil aus „unerklärlichen Gründen“ das Ventil der Atemluftflasche geschlossen war. Alle Kandidaten und Kandidatinnen absolvierten diesen ersten Teil jedoch hervorragend, so dass die Ausbilder sich am Sonntagnachmittag sehr zufrieden zeigten. Am kommenden Wochenende geht es in den zweiten Teil der Ausbildung, der noch ein paar Steigerungen enthalten wird.

 

Werne | Sonntag | 13.03.2016

An den letzten beiden Wochenenden ließen sich sechzehn junge Feuerwehrleute zu Atemschutzgeräteträgern der Feuerwehr ausbilden. Die vierzehn Männer und zwei Frauen, erlernten hierbei den sicheren Umgang mit Atemschutzgeräten in Form von Filtergeräten und Presslufatmern in Theorie und Praxis. Am letzten Wochenende (05./06.03.2016) stand zunächst die Theorie auf dem Lehrplan, wobei bereits mit Gewöhnungs- und Belastungsübungen begonnen wurde. Das Joggen mit Filtergeräten und den 17,5 kg schweren Pressluftatmern, ein paar Liegestütze, Drehleiter steigen und andere Dinge standen auf dem Programm.

Sehr gut Bescheid wissen müssen die jungen Feuerwehrleute über die Atmung des Menschen und Atemgifte ebenso, wie über die Möglichkeiten des Atemschutzes, seinen Einsatzgrundsätzen und auch die Einsatzgrenzen, um sich nicht selbst zu gefährden. Atemschutz ist im Umfeld der Feuerwehren einer der kritischsten Aspekte, da eine sehr hohe Fitness der Atemschutzgeräteträger vorausgesetzt werden muss. Ohne regelmäßigen Sport ist das eigentlich nicht zu schaffen. Daher wird in einer arbeitsmedizinischen Untersuchung mit einem speziellen Belastungs-EKG regelmäßig überprüft, ob jemand noch tauglich ist oder nicht. Denn immer wieder kommt es zu Unfällen, die bisweilen tödlich enden können.

Daher lernen die Feuerwehrleute sich mehr oder weniger blind zu orientieren. Menschrettung mit abgedeckten Maskenscheiden gehört ebenso dazu, wie die Nutzung von Wärmebildkameras in verrauchten Räumen. Auch erste Erfahrungen mit sogenannten Chemikalienschutzanzügen werden erlernt. Dies setzt besonderes Vertrauen in die Kameradinnen und Kammeraden voraus, da die Atemluftflasche im Anzug getragen wird und man diesen ohne fremde Hilfe nicht mehr verlassen kann. Hier sind die Feuerwehrleute vollständig aufeinander angewiesen.

Das gilt auch für die praktische Abschlussprüfung. Sie findet in der sogenannten „Strecke“ statt: Der Atemschutzübungsstrecke am Feuerwehr-Service-Zentrum des Kreises Unna. Hierbei handelt es sich um eine überdimensionierte Gitterbox, in der ein System von Gängen, Röhren und Hindernissen auf verschiedenen Ebenen. Ein Atemschutz-Trupp muss sich kriechend und robbend durch sehr enge Passagen durcharbeiten, nachdem er bereits per Endlosleiter und Laufband „auf Touren“ gebracht wurden. Einige Abschnitte sind kaum alleine zu bewältigen. Schafft man diese Herausforderung, müssen in einem verrauchten Raum zwei Dummys gefunden werden, wonach weitere Sporttests zu absolvieren sind. Alles müssen die Geräteträger mit dem Atemluftvorrat einer Pressluftflasche schaffen. Sonst wären sie durchgefallen.

Das kam in diesem Lehrgang jedoch nicht vor. Sowohl die theoretische als auch die praktische Abschlussprüfung bestanden die Aspiranten: Lehrgangsleiter Brandoberinspektor Sascha Haverkamp, Wernes Wehrführer Thomas Temmann und Selms stellvertretender Wehrführer Martin Hüls zeigten sich daher auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und betonten, dass es sich um einen guten Kurs gehandelt habe. Nicht unerwähnt blieb jedoch der Hinweis, dass sich die jungen Feuerwehrleute nun ganz am Anfang ihrer Atemschutzkarriere befänden und die ersten Einsätze in jedem Fall nur an der Seite eines erfahrenen Kameraden durchgeführt werden sollten. Und dann gilt für gute Feuerwehrleute  – wie eigentlich immer im Leben: üben, üben, üben.