Cobra-Vorführung

Vorführung der ColdCut Cobra in Unna

Unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr Werne, konnte am Donnerstag, den 11.02.2016 ab 17 Uhr am Feuerwehr-Service Zentrum in Unna das Kaltschneidesystem Cobra der schwedischen Firma ColdCut in Augenschein genommen werden. Eingeladen hatte der Kreisbrandmeister Ulrich Peukmann die Führungskräfte der Feuerwehren im Kreis, die zahlreich erschienen waren.

Vor rund 35 Teilnehmern konnte Josef Dehling, ehemaliger Leiter der Gladbecker hauptamtlichen Wache, im Rahmen einer eineinhalbstündigen Präsentation die Möglichkeiten des Kaltschneidesystems darlegen. Dies tat er mit viel Hintergrundwissen, da die Cobra deutschlandweit nur in Gladbeck bei einer öffentlichen Feuerwehr im Regelbetrieb mitgeführt wird. Dort ist sie auf einem HLF installiert, das als erstausrückendes Fahrzeug immer bei entsprechenden Einsätzen mitfährt. Dementsprechend konnten die Einsatzbeispiele auch vorwiegend aus Gladbeck und Umgebung präsentiert werden.

Danach ging es zu einer Praxis-Vorführung, bei der Dehlings Kamerad Körner zunächst das System erklärte. Dieses war auf einem Anhänger installiert. geplant war die Vorführung eines ähnlichen Fahrzeugs, dass ab Juli probeweise in der Feuerwehr Werne stationiert werden wird. Da der Fahrer leider krank wurde, konnte das Fahrzeug nicht aus Schweden überführt werden.

Die Funktionsweise wurde jedoch eindrucksvoll dargelegt. Einige Feuerwehrkameraden, die entsprechende Schutzkleidung dabei hatten, konnten das System in der Handhabung kennen lernen. Die Schneidleistung beeindruckte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Eine Waschbetonplatte war nach ca. 30 Sekunden durchschnitten, ein 10 mm Flachstahl nach ca. einer Minute.

Leider konnten Brandversuche lediglich per Video präsentiert werden. Diese sind insgesamt fast beeindruckender, als die Schneidleistung (die jedoch Voraussetzung ist). Wenn aber ein 40 Fuß-Container mit einem ausgedehnten Palettenbrand inklusive Schneiden nach ca. 1:30 Minuten von 720°C auf knapp 150° C heruntergekühlt ist, der Container beim Öffnen einen nahezu trockenen Fußboden aufweist, kann man erahnen, dass einerseits die Gefahr für vorgehende Feuerwehrleute erheblich verringert wird und andererseits die oft massiven Wasserschäden beim Einsatz eines solchen Systems der Vergangenheit angehören.

Die Freiwillige Feuerwehr Werne wird ab Juli 2016 gemeinsam mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen-Rünthe ein auf einem IVECO-Magirus aufgebautes System testen können. Im Rahmen des Projektes FeuerwEHRENsache wurde die Wehr nach einem Bewerbungsverfahren ausgewählt. Geplant ist die Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden auf beiden Seiten der Lippe, die bei einer Alarmierung im Rendezvous-System die Einsatzstelle anfahren. Aufgrund der Tagesverfügbarkeit und des höheren Einsatzaufkommens in Werne, wird das Fahrzeug für rund drei Monate in der Feuerwache Stadtmitte stationiert.