Hilfe leisten, Feuer löschen, das neue Fahrzeug ist da!

am 13. Juli 2017 übergab Bürgermeister Lothar Christ feierlich den symbolischen Schlüssel an Wehrführer Thomas Temmann. Dieser hat ihn gleich weitergereicht an Löschzugführer Bodo Bernsdorf, da das neue HLF 20 nun in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Werne Löschzug 1 Stadtmitte gestellt wird.

Der Einladung des Bürgermeisters folgten viele Gäste von Stadt, Politik, benachbarten Feuerwehren und weiteren Hilfsorganisationen.

Besonders erwähnt wurden von Löschzugführer Bernsdorf die ansässigen Unternehmen, welche die ehrenamtliche Tätigkeit Ihrer Mitarbeiter so vorbildlich unterstützen. Ohne die Freistellung dieser Kameradinnen und Kameraden wäre vor allem tagsüber ein solch guter ehrenamtlicher Brand- und Hilfeleistungsschutz in Werne nicht möglich.


Wehr- und Löschzugführung bedankte sich bei der Stadt und Projektgruppe für die hervorragende Zusammenarbeit

Bei der Planung des neuen Feuerwehrfahrzeuges war für die Projektgruppe die Sicherheit der Feuerwehrleute sowie die klare Strukturierung der einzelnen Gerätegruppen wichtig. Als Beispiel sei genannt, dass zur Entnahme der gelagerten Gerätschaften auf dem Dach ein besteigen durch einen Feuerwehrmann (SB) nicht mehr nötig ist. Als weiteres sein genannt, dass die Geräte die der Sicherheits-Trupp für den Atemschutzeinsatz mitführen muss, in einem Geräteraum zusammengefügt wurden und das zur optimalen Kenntlichmachung im Straßenverkehr das Fahrzeugheck mit einer rot und gelb retroreflektierenden Folie beklebt wurde.

Wehrführer Thomas Temmann bedankte sich in diesem Rahmen direkt bei den anwesenden Vertretern der einzelnen Hersteller des HLF. Die Zusammenarbeit erfolgte – wie auch in den Jahren zuvor – mit höchster Zufriedenheit.

Das Hilfeleistungslöschfahrzeug ist eine Ersatzbeschaffung für das Löschgruppenfahrzeug 16/12 aus dem Jahre 1993. Dieses hat 24 Jahre fast anstandslos seinen Dienst im Löschzug erfüllt und steht nun, auch auf Grund von massiven Karosserieschäden und immer größeren Schwierigkeiten in der Ersatzteilbeschaffung zum Austausch an. Wie schon der Vorgänger ist auch das neue Fahrzeug mit der Bezeichnung HLF 20, das „Arbeitstier“ des Löschzuges 1 Stadtmitte. Es wird zu gut 90 % der gemeldeten Einsätze als erstes Fahrzeug besetzt und ist so ausgerüstet, dass es nahezu jedem Alarmstichwort die richtige Ausrüstung für die anstehenden Erstmaßnahmen mit an Bord hat. Dies besagt auch die offizielle Bezeichnung  H-L-F  was für den Namen Hilfeleistungslöschfahrzeug steht.  Das ab Freitag außer Dienst gestellte „alte“ LF 20 (LF 16/12 aus dem Jahre 1993) wird wie die „alte“ Drehleiter für einen symbolischen Betrag nach Kroatien verkauft.


Bürgermeister Christ nannte die Kennzahlen des neuen Fahrzeuges

Fahrzeugdaten:

  • Fahrzeughersteller ist Mercedes Benz – Fahrgestell ist ein Atego 1529
  • Allradangetriebenes 16t Fahrgestell mit Allison Vollautomatik-Getriebe
  • 290 PS, Euro 5 Abgasnorm
  • Feuerwehrtechnischer Aufbau der Firma Schlingmann. An das Fahrerhaus angebaute Sicherheits-Gruppenkabine mit ab der B-Säule bis auf Fahrzeugbreite vergrößerter Innenbreite der Kabine (für mehr Platz im Innenraum für die Mannschaft)
  • Besatzung: Acht Feuerwehrmänner (SB) inklusive Dreipunksicherheitsgurte im Mannschaftsraum
  • Pneumatischer Lichtmast mit 6 x 24 Volt LED Scheinwerfern für den Nah- und Fernbereich zur besseren               Ausleuchtung der Einsatzstellen bei Nacht.


Ausrüstungsgegenstände für die Technische Hilfe:

  • Hydraulischer Rettungssatz: Schere, Spreitzer und Rettungszylinder für Verkehrsunfälle
  • Abstützsystem für verunfallte PKW und LKW von der Firma Paratec
  • Pneumatischer Hebekissensatz zum anheben schwerer Lasten
  • Gerätesatz für Absturzsicherung zur Rettung von Personen aus Höhen und Tiefen
  • Gerätesatz Türöffnung für das Einsatzstichwort „Person hinter verschlossener Tür“
  • Schnellangriffseinrichtung für Luft und Strom
  • Einpersonenhaspel „Verkehrsabsicherung“ am Fahrzeugheck
  • Tragbare Schmutzwasserpumpe
  • Das Fahrzeug verfügt über elf Lampen als Umfeldbeleuchtung in LED Technik


Ausrüstungsgegenstände für den Brandschutz:

  • Sprungpolster
  • Fest eingebaute Pumpe FPN 10-2000 im Heck (2000l/min bei 10bar Ausgangsdruck) inklusive einer automatischen fest eingebauten Schaumzumischanlage (Automix 30).  Des Weiteren wurde eine automatische Füllstandsregulierung für den Tank und automatische Wasserzuführungsregulierung (AWR System) verbaut.
  • 2.200 Liter Wasser- und 150 Liter Schaummitteltank
  • Vier Atemschutzgeräte, davon können zwei während der Anfahrt im Fahrzeug angelegt werden.
  • Wärmebildkamera, Ladegeräte für Akkus im Tower des Mannschaftsraumes
  • Jeweils eine mechanisch absenkbare Leiterentnahmehilfe für die „Vierteilige Steckleiter“ und „Dreiteilige Schiebleiter“ inklusive Lagerung der vier Saugschläuche auf dem Aufbaudach


Nachdem das HLF20 sowohl von evangelischer als auch katholischer Seite gesegnet wurde, stürmten die Gäste zur Besichtigung der Innenräume und Details. Jeder konnte die Gerätschaften begutachten und Fragen wurden qualifiziert beantwortet.

Der Löschzug Stadtmitte freut sich über die Neuanschaffung und übt bereits seit Ankunft des Fahrzeuges für den Ernstfall.