Objektkunde bei RCS

Der Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Werne führte im Rahmen ihres Dienstabends am Mittwoch den 06.09.2017 bei der Firma RCS Rohstoffverwertung und
Container-Service GmbH im Nordlippepark eine Objektübung durch. Bei diesen meist über die Sommermonate stattfindenden Objektkunden machen sich die Wehrleute mit den spezifischen Objekten in Ihrem Einsatzgebiet vertraut. Ob Krankenhaus, Industriebetrieb oder Privatimmobilie, jedes Gebäude oder jeder Betrieb hat seine speziellen Anforderungen und feuerwehrtechnischen Gegebenheiten. Um im Einsatzfall schnell handeln zu können, wird gerne unter möglichst realen Bedingungen geübt. Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb lagert und verarbeitet die Firma RCS an ihrem Standort an der Capeller Straße unter anderem Produkte mit einer hohen Brandlast. Demnach sind im Brandfall das Durchführen erster Löschmaßnahmen von dafür ausgebildeten Brandhelfern des Betriebes ebenso wichtig wie das schnelle und professionelle Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr.

Das ausgearbeitete Szenario dieser Übung: Auf Grund einer heiß gelaufenen Welle in der Kunststoff-Recycling-Anlage sei es zu einem qualmenden Entstehungsbrand gekommen. Dieses angenommene Brandereignis führte zu einer Kettenreaktion, denn die Recyclinganlage sortiert in einem ersten Schritt per Kamera gesteuert die hochwertigen PET Kunststoffe nach Ihrer Farbe, um sie später sortenrein weiter zu verarbeiten. Es wurde angenommen, dass die Förderbänder die glimmenden und qualmenden Kunststoffflaschen weiter zu den dafür vorgesehenen Containern transportiert haben und diese dadurch entzündet wurden. Ein mit Wartungsarbeiten in dieser bis zu 12m hohen Anlage beauftragter Mitarbeiter hatte den Qualm bemerkt, ist jedoch aus Unachtsamkeit von der Leiter auf eins der Podeste gestürzt. Dabei verletzte er sich schwer an der Wirbelsäule. Die Arbeitsaufgabe des Löschzuges bestand darin, den qualmenden Entstehungsbrand in der Anlage zu bekämpfen sowie den mit PET-Flaschen gefüllten und in Brand geratenen Container im Außenbereich mit Schaum zu löschen. Parallel sollte der verunglückte Mitarbeiter schonend mit Hilfe der Drehleiter gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Der Löschzug setzte sich um 19:04 Uhr mit dem Einsatzstichwort "Feuer 2 brennt Container" in Bewegung. Bereits auf der Anfahrt wurde der Einsatzleitwagen darüber informiert, das ein verletzter Mitarbeiter sich noch in der Anlage befinden würde. Der zuerst eintreffende Einsatzleiter erkundete die Lage und ordnete den Raum in zwei Einsatzabschnitte. Abschnitt 1 war die Brandbekämpfung des Kunststoffbrandes in dem Container, sowie das Ablöschen des Entstehungsbrandes in der Anlage. Der zweite Abschnitt bestand aus der Menschenrettung.

Das Hilfeleistungslöschfahrzeug flutete den Container mit Schaum, um die Flammen des Kunststoffbrandes zu ersticken. „Feuer aus“ konnte um 19:18 Uhr an den Einsatzleitwagen gemeldet werden. Um 19:35 Uhr konnte die verletzte Person an den fiktiven Rettungsdienst übergeben werden.

Im Anschluss an diese Übung wurde die Nachbesprechung durchgeführt, um Potentiale der Verbesserung aufzuzeigen und Abläufe zu verbessern. Im Rahmen dieser Nachbesprechung bedankte sich Dr. Bodo Bernsdorf in seiner Funktion als Löschzugführer vom Löschzug 1 Werne Stadtmitte nochmal ausdrücklich bei der Geschäftsführung der Firma RCS für die Möglichkeit an diesem Objekt üben zu dürfen. Nicht selbstverständlich war auch die sehr gute Verpflegung im Anschluss an diese Übung. Bei kalten Getränken und einer leckeren Suppe wurde diese Übung nochmal im Detail besprochen.