Zwölf neue Atemschutzgeräteträger in der Feuerwehr Werne und Selm

An den letzten beiden Wochenenden wurden bei der Freiwilligen Feuerwehr Werne 14 Feuerwehrleute zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet. 12 Kameraden aus Werne und 2 aus Selm absolvierten den körperlich und mental anspruchsvollen Lehrgang.

Die Ausbildung zu Atemschutzgeräteträgern hat einen hohen Stellenwert in den heimischen Wehren. Dieser Lehrgang ist zwingend nötig, um zukünftig ihre Wehren bei Brandeinsätzen oder Menschrettungen unter Atemschutz verstärken zu können. Nach den ersten beiden Modulen der Grundausbildung stehen dazu vier körperlich und geistig anstrengende Tage auf dem Programm. Die Ausbildung umfasst 32 Unterrichtseinheiten mit dem Ziel die Einsatzkräfte realitätsnah auf reale Brandeinsätze vorzubereiten.

Neben der Theorieausbildung über die menschliche Physiologie, Rechtskunde, Atemgifte, Gerätekunde über die Masken- und Filtergeräte und die wesentlichen Einsatzgrundsätze standen diverse praktische Übungen unter umluftunabhängigem Atemschutz auf dem Programm. Nachdem am gestrigen Samstag die theoretische Prüfung abgelegt wurde, stand am heutigen Sonntag der Praxistest an.

Mit dem sogenannten Streckendurchgang am Feuerwehrservice-Zentrum des Kreises Unna in Unna bewiesen die Kandidaten ihre Tauglichkeit, auch belastende Einsatzsituationen zu meistern.

Unter Atemschutz mit circa 23 Kilogramm Ausrüstung waren diverse Fitness-Geräte wie ein Laufband, ein Hammerschlag und eine Endlosleiter zu absolvieren, bevor es in den "Vorheizraum" ging. Daran schließt sich ein Käfig-Labyrinth an, dass kriechend, kletternd, robbend zu meistern ist. Zwecks zusätzlicher psychischer Belastung absolviert man die Übung im Dunkeln, wobei Blitzeffekte, über Lautsprecher eingespielte Rufe und Schreie die Situation an einem Brandort simulieren. Für viele Absolventen ist eine 3,50 Meter lange Röhre der belastendste Aspekt im Parcours. Denn dieser Streckenabschnitt ist nur gemeinsam im Team zu meistern. Die Kameraden schieben und ziehen sich Gegenseitig durch die enge Röhre. Schafft der Kandidat und die Kandidatin es nicht, die Strecke mit seinem / ihrem Atemluft-Vorrat zu bewältigen, ist er oder sie durchgefallen.

Die gute Nachricht für die Bevölkerung: Der Kurs war exzellent. Sowohl in der theoretischen Prüfung als auch in der Praxis lief alles nahezu perfekt. 12 Feuerwehrleute bestanden demnach die Prüfung mit Bravour und erhielten im Anschluss vom Lehrgangsleiter Brandoberinspektor Sascha Haverkamp die Urkunden.

Die Freiwilligen Feuerwehren Selm und Werne verfügen nun über zwölf engagierte und bestausgebildete Atemschutzgeräteträger, die im Falle des Falles für die Bevölkerung qualifiziert und ehrenamtlich ihren Dienst leisten!

Zu erwähnen sei noch die Wertschätzung seitens der jeweiligen Organisationen. Neben der Tatsache, dass an den Wochenenden viele Betreuer der Feuerwehren bereit standen, um die jungen Leute auszubilden, wurde die Begrüßung und die Verabschiedung seitens der Wehrführungen aus Selm und Werne vorgenommen.