Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr

Am 13.08.2022 war es nach einer langen Pause wieder soweit. Die Jugendfeuerwehr Werne traf sich zu ihrem, eigentlich alle zwei Jahre stattfindenden "Berufsfeuerwehrtag" an der Feuerwache am Konrad-Adenauer-Platz. Am Berufsfeuerwehrtag verbringen die Jugendlichen und ihre Betreuer 24 Stunden an der Feuerwehr und absolvieren unangekündigte Übungen, fast wie eine echte Berufsfeuerwehr. Zwischen den Übungseinsätzen ist genug Zeit für Ausbildung, Spiel und Spaß.

Zu Beginn des Berufsfeuerwehrtages am Samstag, den 13.08.2022 um 09:00 Uhr stand erst einmal die Begrüßung und Fahrzeugeinteilung auf dem Plan. Die Jugendlichen wurden eingewiesen, wie sie sich allgemein und vor allem für den Fall eines realen Einsatzes der aktiven Kameradinnen und Kameraden zu verhalten haben. Im Anschluss ging es an die Fahrzeuge: Die beiden Großfahrzeuge wurden von den Jugendlichen auf ihre Einsatzbereitschaft überprüft. Während dessen frischten die Jugendlichen ihr Wissen über die Beladung der Fahrzeuge auf. Der Löschzug Stockum hatte für die Jugendfeuerwehr sein LF20, der Löschzug Mitte sein LF20KatS zur Verfügung gestellt.

Danach hieß es "Zeit vertreiben". Bei dem herrlichen Sonnenwetter haben die Jugendlichen viele Aktivitäten auf dem Hof vor der Wache unternommen. Ob Badminton, Ballspiele oder auch Kickern - alle haben etwas gefunden. Doch die erste Einsatzübung ließ nicht lange auf sich warten: Um 10:47 piepten die digitalen Meldeempfänger und die Jugendlichen machten sich Einsatzbereit zu den Fahrzeugen auf. Es ging in die Straße "An den 12 Bäumen". Vor Ort hat aus unbekannter Ursache ein PKW ein "Kakao-Wasser-Gemisch" auf der Straße verloren. Die Einsatzstelle wurde gegen den fließenden Verkehr abgesichert und das "Öl" mit Bindemittel aufgenommen. Zurück an der Fahrzeughalle wurden die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht.

Zur Mittagszeit gab es ein paar belegte Brötchen und Pudding, denn ohne Mampf kein Kampf! Die nächste Einsatzübung ließ auch gar nicht allzu lange auf sich warten. Um 13:54 Uhr piepten die digitalen Meldeempfänger. Diesmal sollte ein Container an der Capeller Straße brennen. Schon auf der Anfahrt hatte sich die gemeldete Lage bestätigt. Der Abschnittsleiter gab die Befehle an die Gruppenführer weiter, die dann ihre Mannschaften eingeteilt haben. Um eine Ausbreitung zu verhindern wurde der Container zunächst von außen gekühlt. Anschließend wurde mit 2 Trupps eine Brandbekämpfung begonnen, die später durch einen Schaumangriff unterstützt worden ist. Die Maßnahmen führten zu dem gewünschten Erfolg, sodass kurze Zeit später "Feuer aus" gemeldet werden konnte.

Nach diesem Einsatz traf gegen 16:00 Uhr die Jugendfeuerwehr Schwerte Ergste an der Feuerwache ein. Die nächste Einsatzübung sollte gemeinsam absolviert werden, da schon eine jahrelange Freundschaft zwischen der Jugendfeuerwehr Werne und der Jugendfeuerwehr Schwerte Ergste besteht. Um 16:34 Uhr piepsten dann die Melder für die beiden Jugendfeuerwehren und es ging zu einer unklaren Feuermeldung zum Kraftwerk-Gersteinwerk in Stockum. Die unklare Feuermeldung stellte sich als ein Brand in einem Bürogebäude heraus. Es wurden 2 Personen noch vermisst. Unverzüglich gingen zwei Trupps zur Menschenrettung in das Gebäude vor. Parallel wurde die Drehleiter aus Werne - Mitte in Stellung gebracht, um eine Brandbekämpfung von außen vorzunehmen. Die vermissten Personen konnten schnell aus dem Gebäude gerettet werden. Nun konzentrierten sich mehrere Trupps auf die Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes und auch von außen. Diese größere Einsatzübung hat den Zusammenhalt beider Jugendfeuerwehren gestärkt und es waren alle sehr zufrieden.

Als alle zurück an der Wache waren, wurde der Grill angemacht und die Jugendfeuerwehr Schwerte Ergste wurde zum Grillen eingeladen. Bei tollen Gesprächen und viel Austausch gab es Salate, Würstchen und Fleisch. 

Gegen 20:57 Uhr piepsten die digitalen Meldeempfänger dann erneut. Für die Jugendfeuerwehr Werne ging es zu einem Verkehrsunfall am Feuerwehrgerätehaus Holthausen. Ein PKW ist gegen eine Laterne gefahren. Eine Person war noch im Fahrzeug und eine Person befand sich unter dem Fahrzeug. Die Einsatzstelle wurde abgesichert und da es langsam dunkel wurde auch ausgeleuchtet. Um den PKW zu sichern wurde das Fahrzeug mit Holz unterbaut. Anschließend konnte die Person, die sich noch im Fahrzeug befand, vorsichtig gerettet werden. Um die Person unter dem Fahrzeug zu retten, wurden Hebekissen eingesetzt und der PKW vorsichtig angehoben. Die Jugendlichen konnten ihre vorher gelernten Kenntnisse einsetzen und nahmen aus dieser Einsatzübung viel mit.

Zurück gekehrt an der Wache wurden die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht und es kehrte langsam die Nachtruhe ein. Aber ehe die Betten fertig waren, lösten die Meldeempfänger erneut aus: Die Brandmeldeanlage der Wiehagenschule hat ausgelöst. Nachdem die Jugendfeuerwehr Werne eingetroffen war, wurde den Jugendlichen kurz die Funktionsweise einer Brandmeldeanlage erklärt und wie die relevanten Informationen für die Feuerwehr ausgelesen werden können. Es stellte sich heraus, dass insgesamt vier Handdruckknopfmelder ausgelöst worden sind. Die Trupps teilten sich auf und suchten die betroffenen Melder. Nachdem an keinem der ausgelösten Melder eine Verrauchung oder Brandgeruch festgestellt werden konnte, wurde die Anlage wieder zurückgestellt. Zum Glück blieben die Meldeempfänger für den Rest der Nacht ruhig, sodass die Jugendlichen bis zum Morgen durchschlafen konnten.

Die Jugendlichen wurden aber dann um 07:29 durch die Meldeempfänger geweckt. Ein Baum versperrte die Fahrbahn in Werne Varnhövel. Die Einsatzstelle wurde gegen den Verkehr abgesichert und die "Baumstämme" mit der Bügelsäge klein gesägt, sodass diese von der Fahrbahn beseitigt werden konnten. 

Anschließend gab es an der Wache Frühstück. Die Betten wurden zurückgebaut, die Fahrzeuge gesäubert und die Feuerwache aufgeräumt. Nachdem alle Arbeiten abgeschlossen waren, fand noch eine kleine Aussprache statt. Das Fazit fiel dabei klar aus: Die Mühen der Betreuerinnen und Betreuer und der Kameraden, die bei der Vorbereitung der Übungen unterstützt unterstützt haben, hatten sich gelohnt.

Die Jugendlichen haben in diesen 24-Stunden hervorragend zusammengearbeitet und überall da geholfen, wo es nötig war. Sie konnten ihr gelerntes Wissen anwenden und vertiefen, haben aber auch viele neue Dinge ausprobieren und lernen können.

Gegen 11:00 Uhr wurde der Berufsfeuerwehrtag dann offiziell beendet und die Jugendlichen in den weiterhin sonnigen Sonntag entlassen.