AGT-Lehrgang Teil II

An den letzten beiden Wochenenden wurden bei der Freiwilligen Feuerwehr Werne erneut dreizehn junge Helfer, darunter eine Frau, zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet. Aufgrund der großen Zahl an Freiwilligen Helfer, die sich aktuell in den Städten Selm und Werne zu freiwilligen Feuerwehrleuten ausbilden lassen, wurde ein zweiter Lehrgang notwendig, der denjenigen im März 2016 ergänzte. Seinerzeit wurden bereits 16 Feuerwehrleute ausgebildet.

Nur diesmal war etwas anders: Erstmals waren zwei Kameraden des THW Ortsverband Werne dabei. Mit Genehmigung des Kreisbrandmeisters Ulrich Peukmann und des Leiters der Feuerwehr Werne, Thomas Temmann, konnten zwei Kameraden des THW Werne erstmals am Atemschutz-Lehrgang teilnehmen. Zwar hört sich das banal an, aber immerhin werden in dieser Konstellation Kameraden einer Bundesanstalt auf kommunaler Ebene ausgebildet. Und wer Deutschland kennt, kann sich in etwa ausmahlen, welche Anstrengungen unternommen werden müssen, um das zu realisieren. Das THW in Werne verfügt über eine Soll-Stärke von 12 Atemschutzgeräteträgern, die insbesondere in Lagen mit atomaren, chemischen und biologischen Stoffen zum Einsatz kommen. In der Feuerwehr wird der Umgang mit diesen sogenannten ABC-Stoffen in einem separaten Lehrgang geschult. Die Grundvoraussetzung ist aber die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger und der sichere Umgang mit „schwerem Atemschutz“. Daher ist die Konstellation durchaus bemerkenswert und basiert auf den Bemühungen der beiden Zugführer Patrick Mersch vom THW und Bodo Bernsdorf von der Feuerwehr Werne.

Realisiert wurde der Lehrgang erneut von Brandoberinspektor Sascha Haverkamp, der just zur schwersten Prüfung am Sonntag seinen 32sten Geburtstag feierte. In der letzten Belastungsübung, dem Absolvieren der Atemschutz-Übungstrecke im Feuerwehr-Service-Zentrum des Kreises Unna, mussten die jungen Feuerwehr- und THW-Helfer Ihr Können unter Beweis stellen. Hier werden unter Atemschutz einige Sportgeräte wie ein Laufband-Ergometer oder eine Endlosleiter absolviert. Danach geht es in ein System aus Gängen, Schächten und Tunneln, das die jungen Kameraden an die Grenzen bringt. Mit dem Vorrat einer einzigen Atemluft-Flasche muss alles in völliger Dunkelheit und unter dem Einspielen von Licht- und Toneffekten, dem Retten von Dummys etc. absolviert werden. Die physische und psychische Belastung ist dabei durchaus als extrem zu bezeichnen. Schafft der Kandidat und die Kandidatin es nicht, die Strecke mit seinem / ihrem Atemluft-Vorrat zu bewältigen, ist er oder sie durchgefallen.

Die gute Nachricht für die Bevölkerung: Der Kurs war exzellent. Sowohl in der theoretischen Prüfung als auch in der Praxis lief alles nahezu perfekt. Selm und Werne verfügen  nun über dreizehn junge und engagierte Brand- und Katastrophenschützer, die im Falle des Falles für die Bevölkerung qualifiziert und ehrenamtlich ihren Dienst leisten!

Zu erwähnen sei noch die Wertschätzung seitens der jeweiligen Organisationen. Neben der Tatsache, dass an den Wochenenden immer viele Betreuer der Feuerwehren Selm und Werne bereit standen, um die jungen Leute auszubilden, wurde die Begrüßung und die Verabschiedung seitens der Wehrführungen aus Selm und Werne sowie der Führung des THW-Ortsverbandes Werne vorgenommen.