Realbrandausbildung der Freiwilligen Feuerwehr Werne

Am Wochenende führte die Freiwillige Feuerwehr Werne in Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr Selm eine umfangreiche Ausbildung für die Atemschutzgeräteträger der beiden Freiwilligen Feuerwehren durch.

Am Freitagnachmittag und den ganzen Samstag stand ein spezieller Sattelzug zur Ausbildung auf dem Gelände des Selmer Bauhofes zur Verfügung, in dem die Realbrandbekämpfung unter Atemschutz trainiert wurde.

Für Atemschutzgeräteträger ist es essenziell, sich mit den Gefahren einer Rauchgasdurchzündung und Rauchexplosion (Rollover, Flashover, Backdraft) sowie spezieller Brandphänomenen vertraut zu machen. Dafür stand den Einsatzkräften jetzt eine feststoffbefeuerte Brandübungsanlagen zur Verfügung.

Die Instruktoren konnten den Teilnehmern eine realistische Darstellung eines Brandverlaufs sowie Brandphänomene in einem Objekt hautnah und sicher näher bringen. Mehrere unterschiedliche Einsatzszenarien konnten in dem Auflieger dargestellt werden, die die Einsatzkräfte wie im realen Einsatz mit Wasserschlauch und Strahlrohr löschen müssen, um die Übung erfolgreich abzuschließen. Mit der Wärmebildkamera wurde die Temperatur der Rauchgase bestimmt und ab einer gewissen Einsatzgrenze diese gezielt runter gekühlt.

18 Mitglieder der der Freiwilligen Feuerwehr Werne nutzen die Möglichkeit des Trainings an beiden Tagen.

Mehrere Kleingruppen absolvierten drei der etwa 15 minütige Übungen gemeinsam mit einem Ausbilder im Container. Ausgerüstet mit der erforderlichen Schutzausrüstung zur Brandbekämpfung und einem etwa 20 kg schweren Atemschutzgerät auf dem Rücken, das seinen Träger mit der nötigen Atemluft versorgt, gingen die ehrenamtlichen Frauen und Männer über eine Treppe in den mit Holz befeuerten Container zur Brandbekämpfung vor.

Die Handhabung des Strahlrohrs mit den unterschiedlichen Sprühbildern sowie die Nutzung der Wärmebildkamera wurden in drei unterschiedlichen Durchläufen beprobt. Es wurden die Strömungspfade des Brandrauches im inneren des Containers beobachtet wie sich das Feuer und der Rauch unter der Zugabe von Sauerstoff verhält. Bei teilweise über 300 Grad im inneren des Containers wurde aufgezeigt wie wichtig der richtig dosierte Einsatz mit Wasser durchgeführt wurde.

Ebenfalls wurde durch die Wärmegewöhnung das Vertrauen in die persönliche Schutzausrüstung bei der sogenannten Nullsicht gestärkt. Durch die Menge des eingesetzten Löschwassers wurde zusätzlich zum Löscherfolg auch die Sicht in der dunklen Anlage beeinflusst. Wasserdampf bzw. Brandrauch breitete sich schnell im Raum aus und erschwerte den Atemschutztrupps die Sicht zusätzlich. Nach der erfolgreichen Brandbekämpfung unter realistischen Bedingungen kamen die Feuerwehrmitglieder erschöpft wieder aus der Feststoffbrandanlage.

Das Feedback der Übungsteilnehmer war am Ende sehr positiv, da sich die Möglichkeit zu solchen realitätsnahen Übungen selten bietet. Speziell für die jungen Kameradinnen und Kameraden die im Ernstfall im Innenangriff einen Brand bekämpfen müssen, konnten diese so vor Ihrer ersten richtigen heißen Feuerprobe in einer sicheren Umgebung viele Erkenntnisse gewonnen werden. Im Einsatz können die bei dieser Ausbildung gewonnenen Erfahrungen und Fähigkeiten Leben retten.