Europäischer Tag des Notrufs 112

„11.2.“: Kommt einem das heutige Datum bekannt vor? Dann ist schon etwas gewonnen. Im Jahr 2009 wurde der 11.2. - also der 11. Februar – von Europaparlament, dem Europarat und der EU-Kommission zum Europäischen Tag des Notrufs 112 erklärt.

Das Datum hat Symbolcharakter. Jeder weiß wahrscheinlich, dass man über die 112 hier in Deutschland jederzeit die Feuerwehr und den Rettungsdienst erreichen kann. Gemeinhin wird man in eine Leitstelle verbunden, wie hier im Kreis Unna die Rettungsleitstelle in der Florianstraße in Unna. Von dort aus kann man mit wenigen konkreten Angaben Hilfe für Brandereignisse, medizinische und sonstige Notfälle anfordern.

Die Notrufnummer und die zugehörigen wesentlichen Fragen stellt die Freiwillige Feuerwehr Werne schon den Kindern im Kindergartenalter und erneut in allen dritten Klassen der Grundschulen vor. Dir „5 W-Fragen“, die ein Disponent in der Rettungsleitstelle benötigt, um gezielt Hilfe zu organisieren:

  • Wer ruft an?
    • Am besten den vollständigen Namen mit Vor und Zunamen angeben. Wichtig zu wissen: Seit 2003 übermitteln die Telekommunikationsanbieter persönliche Daten bei einem Notruf, um Unfallopfer schnell aufzufinden.
  • Was ist passiert?
    • Hier entscheidet sich, ob eher die Feuerwehr, der Rettungsdienst oder beide ausrücken werden.
  • Wo ist es passiert?
    • Ganz wichtig ist die Ortsangabe mit Stadt / Gemeinde, Straße und Hausnummer oder anderen markanten Landmarken. Auf Autobahnen etwa die Fahrtrichtung und im Optimalfall die Kilometerangabe der Hinweisschilder am Straßenrand.
  • Wie viele sind betroffen?
    • Sowohl für Feuerwehr als auch den Rettungsdienst ist es entscheidend, wie groß das Aufgebot der Rettungsmittel sein muss. Fünf Verletzte passen eben nicht in einen Rettungstransportwagen.
  • Warten auf Rückfragen?
    • Wenn alles gesagt wurde, ist noch nicht sicher, dass der Disponent auch alles verstanden hat. Oft geschieht ein Notruf ja in großer Eile und da ist es wesentlich zu warten, bis der Disponent seine Anweisungen geben kann und eine Chance hat, noch kurze Rückfragen zu stellen.

Der Europäische Tag des Notrufs 112 wurde aber notwendig, weil es nur wenig bekannt ist, dass die 112 auch europaweit gilt und entweder neben den nationalen Notrufnummern geschaltet ist, oder in vielen Ländern diese sogar ersetzt hat. Ein Anruf ist immer kostenfrei.

Wikipedia schreibt dazu:

Die Notwendigkeit, die europaweite Notrufnummer bekannter zu machen, wurde durch das Flash Eurobarometer 228 vom Februar 2008 bestätigt: Im EU-Durchschnitt war 22 % der Bevölkerung bekannt, dass die 112 EU-weit gilt. In Deutschland waren dies nur 12 %. Der niedrige Bekanntheitsgrad der europaweiten Gültigkeit der 112 bestätigte sich 2009 (EU-Durchschnitt 24 %, Deutschland 16 %) und 2010 (EU-Durchschnitt 25 %, Deutschland 18 %) bei einem geringen absoluten Anstieg. Der Bekanntheitsgrad als EU-weite Notrufnummer nahm bis zum Februar 2013 im EU-Durchschnitt auf 27 % zu und betrug in Deutschland 17 %. Deutschland liegt damit für 2013 auf dem viertletzten Platz vor Großbritannien (13 %), Griechenland (7 %) und Italien (5 %). Der Bekanntheitsgrad als EU-weite Notrufnummer ist in Polen (57 %), der Slowakei (55 %) und Finnland (54 %) am höchsten. In Österreich ist er mehr als doppelt hoch (37 %) wie in Deutschland.

Wieder zurück in Werne: Auch hier ist die Freiwillige Feuerwehr, der Rettungsdienst und der Notarzt rund um die Uhr über die 112 zu erreichen. Im letzten Jahr wurde die Notrufnummer in über 5.000 Fällen gewählt, wobei die meisten Einsätze auf der Seite der medizinischen Rettung liegen. Die Feuerwehr rückte 366 Mal aus.