Brandschutzerziehung in der Wienbredeschule

Kurz vor 8 Uhr fuhr die Freiwillige  Feuerwehr Werne mit einem Tanklöschgruppen-Fahrzeug auf dem Schulhof  der Wienbredeschule vor – die Brandschutzerziehung der dritten Klassen stand auf dem Programm. In zwei Gruppen wurden die Kinder zunächst in einem Theorieteil und danach in einem Praxisteil unterrichtet. Im ersten Block ging es um die Arten der Feuerwehren und darum, wie ein Feuer überhaupt entsteht. Es war schnell klar, dass im Brandfall Fenster und Türen geschlossen werden müssen, um das Feuer klein zu halten und die giftigen Rauchgase im Klassenraum und die Fluren als Fluchtwege frei zu halten – natürlich erst, nachdem die Kinder sicher den Klassenraum verlassen haben.

Die „fünf W’s“ , die man in einem qualifizierten Notruf der Feuer- und Rettungsleitstelle des Kreises Unna mitteilen muss, waren vielen Kindern schon bekannt:

  •     Wer ruft an?
  •     Was ist passiert?
  •     Wo ist es passiert?
  •     Wie viele Menschen sind betroffen oder gar verletzt?
  •     Warten auf Rückfragen!


Dabei wurde auch besprochen, dass die Disponenten der Leitstelle beim „Wo“ nicht nur die Straße wissen müssen. Denn beispielsweise gibt es vermutlich in jeder der 10 Kommunen des Kreises Unna eine Schulstraße. Also ist es wichtig, die Stadt zu nennen, in der man sich gerade befindet.

Dann wurde es im Praxisteil spannend: Die Kinder konnten auf dem Schulhof mit Hilfe einer mitgebrachten Telefonanlage live einen Notruf absetzen. Verschiedene Szenarien wurden angenommen, die einige Kinder dem Disponenten beibringen mussten, damit dieser die korrekten Rettungskräfte alarmieren konnte. Ein Brand im Kinderzimmer, ein Unfall mit dem Fahrrad, die Oma an der Dachrinne hängend – egal welche Herausforderung gefragt war: Die Kinder meisterten die Notrufe mit Bravour.

Schließlich wurde es ernst. Es brannte im Werkraum! Mit Hilfe einer Diskonebel-Maschine wurde ein Brand mit heftiger Rauchgasentwicklung simuliert. Die Kinder erfassten schnell, dass es am Boden immer noch am sichersten ist und gingen in die Hocke. In Form eines Trupps unter Atemschutz nahte die Rettung durch die Feuerwehr. Durch die Atemschutzmasken waren die Anweisungen der Feuerwehrfrau und des Feuerwehrmannes etwas gedämpft. Aber sie trugen eindeutig zur „Rettung“ bei. Und jetzt kam die eigentliche Herausforderung für die Kinder! Ganz schnell musste festgestellt werden, ob alle Kinder den Werkraum verlassen konnten. Denn jede Minute länger im Brandraum kann im Ernstfall zu erheblichen Verletzungen oder gar zum Tod eines Kindes führen! Daher war es wichtig, dass sich die Kinder unmittelbar in Zweierreihen  aufstellten und die Lehrer ermitteln konnten, ob ein Kind fehlt. Und tatsächlich: Bei beiden Übungen mussten die Feuerwehrleute nochmal in den Brandraum, um auch das letzte Kind zu „retten“.

Trotz des sehr wichtigen Lerneffektes machte die Übung allen Kindern viel Spaß. Und im Anschluss konnte noch das Feuerwehrauto besichtigt werden und die „Brocken“ der Feuerwehrleute anprobiert werden. Sie waren meist noch ein bisschen groß, aber man wächst ja mit seinen Aufgaben...