Realbrandausbildung der Freiwilligen Feuerwehr Werne

Am Freitagabend führte die Freiwillige Feuerwehr Werne eine umfangreiche Ausbildung für die Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr durch.

Am Freitagabend stand ein spezieller Sattelzug zur Ausbildung auf dem Gelände der Stadtwerke Selm zur Verfügung, in dem die Realbrandbekämpfung unter Atemschutz trainiert wurde. Der Anhänger wurde am Samstag auch von der Freiwilligen Feuerwehr Selm genutzt.

Für Atemschutzgeräteträger ist es essenziell, sich mit den Gefahren einer Rauchgasdurchzündung und Rauchexplosion (Flashover, Backdraft), sowie spezieller Brandphänomenen vertraut zu machen. Dafür stand den Einsatzkräften jetzt eine feststoffbefeuerte Brandübungsanlage zur Verfügung.

Die Instruktoren konnten den Teilnehmern eine realistische Darstellung eines Brandverlaufs sowie Brandphänomene in einem Objekt hautnah und sicher näher bringen. Mehrere unterschiedliche Einsatzszenarien konnten in dem Auflieger dargestellt werden, die die Einsatzkräfte wie im realen Einsatz mit Schlauch und Strahlrohr löschen müssen, um die Übung erfolgreich abzuschließen. Mit der Wärmebildkamera wurde die Temperatur der Rauchgase bestimmt und ab einer gewissen Temperaturgrenze diese gezielt runter gekühlt.

12 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Werne nutzten die Möglichkeit des Trainings.

Mehrere Kleingruppen absolvierten drei der etwa 15 minütigen Übungen gemeinsam mit einem Ausbilder im Container. Ausgerüstet mit der erforderlichen Schutzausrüstung zur Brandbekämpfung und einem etwa 20 kg schweren Atemschutzgerät auf dem Rücken, das seinen Träger mit der nötigen Atemluft versorgt, gingen die ehrenamtlichen Frauen und Männer über eine Treppe in den mit Holz befeuerten Container zur Brandbekämpfung vor.

Die Handhabung des Strahlrohrs mit den unterschiedlichen Sprühbildern, sowie die Nutzung der Wärmebildkamera wurden in drei unterschiedlichen Durchläufen beprobt. Es wurden die Strömungspfade des Brandrauches im inneren des Containers beobachtet und wie sich das Feuer und der Rauch unter der Zugabe von Sauerstoff verhält. Bei teilweise über 300 Grad im inneren des Containers wurde aufgezeigt wie wichtig der richtig dosierte Einsatz mit Wasser durchgeführt wurde.

Ebenfalls wurde durch die Wärmegewöhnung das Vertrauen in die persönliche Schutzausrüstung bei der sogenannten "Nullsicht" gestärkt. Durch die Menge des eingesetzten Löschwassers wurde zusätzlich zum Löscherfolg auch die Sicht in der dunklen Anlage beeinflusst. Wasserdampf bzw. Brandrauch breitete sich schnell im Raum aus und erschwerte den Atemschutztrupps die Sicht zusätzlich. Nach der erfolgreichen Brandbekämpfung unter realistischen Bedingungen kamen die Feuerwehrmitglieder erschöpft wieder aus der Feststoffbrandanlage.

Das Feedback der Übungsteilnehmer war am Ende sehr positiv, da sich die Möglichkeit zu solchen realitätsnahen Übungen selten bietet. Speziell für die jungen Kameradinnen und Kameraden, die im Ernstfall im Innenangriff einen Brand bekämpfen müssen, konnten diese so vor Ihrer ersten richtigen heißen Feuerprobe in einer sicheren Umgebung viele Erkenntnisse gewonnen werden. Im Einsatz können die bei dieser Ausbildung gewonnenen Erfahrungen und Fähigkeiten Leben retten.