Einsatzgeschehen 2018 - 2022

Das Einsatzgeschehen der vergangenen 5 Jahre (2018 – 2028) stellt sich so dar, dass die technische Hilfe mit 49 % knapp die Hälfte aller Alarmierungen ausmacht. Die technische Hilfe rangiert damit deutlich vor dem Brandschutz, der mit 23 % im Jahr 2022 wieder zugenommen hat, so lagen wir im Jahr 2021 noch bei 21 %. Dann folgt der Block „Sonstiges“, der immer wieder starke Schwankungen hat, was die Einsatzzahlen angeht. So waren es 2022 knapp 10 % aller Alarmierungen.

Zu erkennen ist, dass der Brandschutz mit Menschenrettung insgesamt gestiegen ist. Gegenüber dem tiefsten Wert 2019 mit 9 Alarmierungen dieser Art sind es im Jahr 2022 schon 14 gewesen, in denen Menschen aus brennenden Umgebungen gerettet werden mussten. Prozentual ist dieses Meldebild seit 2018 konstant bei 3 %. Grundsätzlich ist jedoch zu erkennen, dass die Entwicklungen im vorbeugenden Brandschutz (z.B. die Rauchmelderpflicht) wirksam sind. Eine Erklärung für die an sich hohe Zahl von 14 Alarmierungen liegt aber darin, dass die Feuerwehr in Zeiten der Rauchmelderpflicht viele Fälle gar nicht registriert hatte. Ein Beispiel ist das klassische „Essen auf Herd“ – Meldebild. Hier haben sich früher die Bewohner selbst in Gefahr gebracht und die resultierenden Brände oft gelöscht, bevor die Feuerwehr alarmiert wurde – oft nicht ohne eine Rauchgasintoxikation zu riskieren! Mit Rauchmeldern wird heute eine solche Situation früh bemerkt und auch Nachbarn alarmieren die Feuerwehr, wenn sie Rauchmelder piepsen hören. Der Vorteil: Trotz der Zahlen sind die Folgen für die Bewohnerinnen und Bewohner (und auch die Gebäude) oft erheblich geringer, weil die Feuerwehr deutlich früher reagieren kann. Als vermeintlicher Nachteil wurde vermutet, dass das Verbauen so vieler Rauchmelder zwangsläufig auch zur Erhöhung der Alarmierungen mit Fehlalarmen durch private Heimrauchwarnmelder führen würde, diese Zahl mit wirklichen Fehlalarmen ist aber bei der Freiwilligen Feuerwehr Werne sehr gering. Grundsätzlich ist die eingeführte Rauchmelderpflicht also eine positive Entwicklung. Gefährliche Situationen werden heute erheblich früher erkannt und lassen sich durch frühzeitige Reaktionen seitens der Feuerwehr entschärfen.

Eine positive Entwicklung ist, dass die Technische Hilfe mit Menschenrettung insgesamt geringer geworden ist. Von 102 Alarmierungen im Jahr 2019 ist dieses Meldebild im Jahr 2022 auf 93 Alarmierungen gesunken, 2020 sogar auf 71. Auch zu diesem Meldebild gehört das immer wiederkehrende Stichwort „Türöffnung“, wo eine hilflose Person hinter einer verschlossenen Tür dringend medizinische Versorgung benötigt, der Rettungsdienst jedoch keinen Zugang zur Wohnung hat. Die Alarmierungen auf der Bundesautobahn 1 haben immer wieder Schwankungen. Seit einigen Jahren unterstützt die Freiwillige Feuerwehr Werne den Rettungsdienst bei Einsätzen auf der Autobahn: Verkehrsabsicherung und sonstige Unterstützung bei Unfällen werden oft ebenfalls als TH mit Menschenrettung gewertet, wenn Personen verletzt worden sind. Aber auch TH ohne Menschenrettung kommt vor, wenn lediglich auslaufende Medien etc. aufgenommen werden müssen. Die Freiwillige Feuerwehr Werne wurde im Jahr 2021 33 mal auf die Bundesautobahn alarmiert, im Jahr 2022 ist die Zahl auf 11 Alarmierungen gesunken.

Wenig beliebt, aber für die Feuerwehr zunehmend mit hohem Aufwand verbunden sind die Ölspuren, die sehr kontinuierlich zunehmen: 2018 41, 2019 44, 2020 37, 2021 50 und 2022 44 Alarmierungen, bei denen zum Teil sehr lange Ölspuren den Verkehr und/oder die Umwelt gefährdet haben. Oft helfen hierbei die üblichen Bindemittel nicht mehr, da beispielsweise Additive wie Ad Blue ausgetreten sind oder sonstige Fette aus der Ladung verloren wurden. Für solche Einsätze müssen dann Spezialunternehmen zur thermischen Straßenreinigung beauftragt werden. Ein Vorteil ist jedoch, dass Einsatzleiter heute erheblich früher solche Spezialunternehmen beauftragen. Das reduziert die Zeit, die die ehrenamtlichen Kräfte an der Einsatzstelle verbringen. Trotzdem kommen immer wieder Einsätze vor, die einen ganzen Löschzug oder gar mehrere Einheiten mit mehr als 2 Stunden Einsatzdauer belasten!

Generell kann man daher eine deutliche Zunahme der Alarmierungen feststellen. Die untenstehende Grafik beschreibt es für die Freiwillige Feuerwehr Werne: Von 431 Alarmierungen im Jahr 2018 waren es im Jahr 2022 erstaunliche 556 Alarmierungen. Somit befinden wir uns im Niveau vom Vorjahr, wo ebenfalls 556 Alarmierungen für die Freiwillige Feuerwehr Werne erfolgten. Im Jahr 2022 als Alarmierungsreichster Monat ist der Februar zu versehen, hier wüsteten die Orkantiefe „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ über Nordrhein-Westfalen.

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