Einsatzgeschehen 2023 - 2024
Das Einsatzgeschehen der vergangenen 2 Jahre (2023 bis 2024) stellt sich so dar, dass die technische Hilfe mit 49 % knapp die Hälfte aller gefahrenen Einsätze ausmacht. Die technische Hilfe rangiert damit deutlich vor dem Brandschutz, der die vergangenen beiden Jahre bei 16 % gelegen hat. Dann folgt der Block „Fehlalarme“, welche mit 24 % knapp ein Viertel aller Einsätze ausmacht.
Zu erkennen ist, dass der Brandschutz mit Menschenrettung insgesamt gesunken ist. In nur knapp 1 % der gefahrenen Einsätze mussten Menschen aus brennenden Umgebungen gerettet werden. Grundsätzlich ist somit zu erkennen, dass die Entwicklungen im vorbeugenden Brandschutz (z. B. die Rauchmelderpflicht) wirksam sind. Ein Beispiel ist das klassische „Essen auf Herd“ – Meldebild. Hier haben sich früher die Bewohner selbst in Gefahr gebracht und die resultierenden Brände oft gelöscht, bevor die Feuerwehr alarmiert wurde – oft nicht ohne eine Rauchgasintoxikation zu riskieren! Mit Rauchmeldern wird heute eine solche Situation früh bemerkt und auch Nachbarn alarmieren die Feuerwehr, wenn sie Rauchmelder piepsen hören. Der Vorteil: Trotz der Zahlen sind die Folgen für die Bewohnerinnen und Bewohner (und auch die Gebäude) oft erheblich geringer, weil die Feuerwehr deutlich früher reagieren kann. Als vermeintlicher Nachteil wurde vermutet, dass das Verbauen so vieler Rauchmelder zwangsläufig auch zur Erhöhung der Alarmierungen mit Fehlalarmen durch private Heimrauchwarnmelder führen würde, diese Zahl mit wirklichen Fehlalarmen ist aber bei der Freiwilligen Feuerwehr Werne gering. Grundsätzlich ist die eingeführte Rauchmelderpflicht also eine positive Entwicklung. Gefährliche Situationen werden heute erheblich früher erkannt und lassen sich durch frühzeitige Reaktionen seitens der Feuerwehr entschärfen.
Eine negative Entwicklung ist, dass die Technische Hilfe mit Menschenrettung insgesamt häufiger geworden ist. Von 68 Alarmierungen im Jahr 2023 ist dieses Meldebild im Jahr 2024 auf 87 Alarmierungen gestiegen. Auch zu diesem Meldebild gehört das immer wiederkehrende Stichwort „Türöffnung“, wo eine hilflose Person hinter einer verschlossenen Tür dringend medizinische Versorgung benötigt, der Rettungsdienst jedoch keinen Zugang zur Wohnung hat. Die Alarmierungen auf der Bundesautobahn 1 haben immer wieder Schwankungen. Seit einigen Jahren unterstützt die Freiwillige Feuerwehr Werne den Rettungsdienst bei Einsätzen auf der Autobahn: Verkehrsabsicherung und sonstige Unterstützung bei Unfällen werden oft ebenfalls als TH mit Menschenrettung gewertet, wenn Personen verletzt worden sind. Aber auch TH ohne Menschenrettung kommt vor, wenn lediglich auslaufende Medien etc. aufgenommen werden müssen. Die Freiwillige Feuerwehr Werne wurde im Jahr 2023 27-mal auf die Bundesautobahn alarmiert, im Jahr 2024 ist die Zahl auf 14 Alarmierungen gesunken.
Wenig beliebt, aber für die Feuerwehr zunehmend mit hohem Aufwand verbunden sind die Ölspuren, die sehr kontinuierlich zunehmen: 2023 44 Alarmierungen und 2024 58 Alarmierungen, bei denen zum Teil sehr lange Ölspuren den Verkehr und/oder die Umwelt gefährdet haben. Oft helfen hierbei die üblichen Bindemittel nicht mehr, da beispielsweise Additive wie Ad Blue ausgetreten sind oder sonstige Fette aus der Ladung verloren wurden. Für solche Einsätze müssen dann Spezialunternehmen zur thermischen Straßenreinigung beauftragt werden. Ein Vorteil ist jedoch, dass Einsatzleiter heute erheblich früher solche Spezialunternehmen beauftragen. Das reduziert die Zeit, die die ehrenamtlichen Kräfte an der Einsatzstelle verbringen.
Im Jahr 2024 war erstmalig ein Rückgang der Einsatzzahlen für die Freiwillige Feuerwehr Werne erkennbar. Genau 37 Einsätze weniger hat die Wehr zu verzeichnen, was für die Belastung des Ehrenamtes positiv zu erwähnen ist. Dennoch befinden wir uns mit 482 Einsätzen im Jahr 2023 und 445 Einsätzen im Jahr 2024 auf einem hohen Niveau.